Der Große Belt

Der Große Belt ist neben dem Kleinen Belt und dem Öresund eine von drei Meeresstraßen, welche die Ostsee über das Kattegat mit der Nordsee verbindet. 

Ein Blick in die Seekarte verrät, dass im Sund um Kopenhagen oder im kleinen Belt die Ufer recht dicht beieinander liegen und die Wasserflächen von Inseln durchzogen sind. Der Große Belt hingegen ist eine vergleichsweise weite und offene Wasserfläche, die in der Mitte auffällig durch die Storebælt-(Großer-Belt)-Brücke in eine Nord- und eine Südhälfte getrennt wird.

Mit einer Länge von 2694 Metern und einer Hauptspannweite von 1624 Metern ist die Storebælt-Brücke in Dänemark, zwischen der Insel Sprogø und Seeland gelegen, derzeit die längste Hängebrücke in Europa und nach der Akashi-Kaikyo--Brücke sowie der Xihoumen-Brücke die drittlängste Hängebrücke der Welt.

Bei einer Durchfahrt zwischen den Pfeilern der Storebælt-Brücke mit Segel- oder Motoryachten sollte die Durchfahrt mit Bedacht gewählt werden, da es zwischen einigen Pylonen ziemlich flach werden kann. Um zu verhindern, dass Großschiffe gegen die Pfeiler der Brücke fahren und sie beschädigen, haben die dänischen Behörden Lehm- und Sandbänke aufschütten lassen. Diese verringern die Wassertiefe zum Teil auf unter zwei Meter.

Die Bögen sollten Yachten tunlichst genau in der Mitte passieren, da die Schüttungen an den Pfeilern ansteigen. Große Vorsicht auch ist bei Wasserstandsschwankungen im Belt geboten. Dänische Segler berichten bei Starkwindlagen und entsprechender Strömung von sehr steilem Wellengang (Grund- und Kabbelseen) in den betroffenen Bögen.



Ja, mit so viel theoretischem Wissen haben wir uns die praktische Planung nicht leicht gemacht. Genaue Höhen- und Tiefenangaben für jeden Bogen eingeholt, die Vorhersage für Wasserströmunge zum entsprechenen Zeitpunkt eingeholt und mit dem prognostizierten Wind abgeglichen und letztendlich die Route festgelegt.




Es war dann dennoch eine anspruchsvolle Passage und auch die Kabbelseen, von denen dänische Segler berichteten, haben wir nach der Durchfahrt beim Queren des Fahrwassers erleben können, zum Glück nur in geringem Ausmaß. 







Jetzt liegen wir sehr einsam im alten Hafen von Korsø, genießen die Ruhe, freuen uns auf das Abendessen und ein wohl verdientes Glas Whisky oder Rum im Anschluss. 





Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Bye bye Schweden (16.06.2024)

Abschied von unserer Gastmarina (1.-2.06.)